Mindset
24. September 2024
Melanie Pilz

Perfektion ist eine Illusion

Selbstakzeptanz ist für viele von uns eine echte Herausforderung. Besonders, da wir in einer Welt leben, die uns ständig Perfektion predigt und in der uns oftmals nur die Highlights anderer präsentiert werden. ‚Über Nacht zum Erfolg‘ entspricht in den wenigsten Fällen der Realität.

Es ist nur so, dass wir von außen die unzähligen Schritte, Misserfolge und Prozesse nicht gesehen haben, die die Person zum Erfolg geführt haben. Der Schlüssel zu einem erfüllten Leben liegt darin, sich selbst bedingungslos anzunehmen – mit allen Stärken und Schwächen und selbst, wenn wir noch im Prozess stecken. Wir müssen lernen, dass wir auch dann wertvoll sind, wenn wir noch nicht ‚perfekt‘ sind und wenn wir noch verschiedene Baustellen in unserem Leben haben. Perfektion an sich ist nur eine Illusion, und unsere wahre Stärke entsteht aus Authentizität – daraus, vollkommen wir selbst zu sein und uns für das anzunehmen, was wir JETZT haben und sind. Strebt man nach Perfektion, merkt man schnell, dass es immer noch ‚besser‘ geht – das wiederum bedeutet, dass wir nie zufrieden mit uns selbst sein werden.

Warum Selbstakzeptanz wichtig ist

Laut psychologischen Studien hat Selbstakzeptanz eine enorme Auswirkung auf unsere psychische Gesundheit und unser Wohlbefinden. Menschen, die sich selbst annehmen, sind widerstandsfähiger gegenüber Rückschlägen und können mit Herausforderungen konstruktiver umgehen. Eine Studie der University of Hertfordshire zeigt z. B., dass Selbstakzeptanz einer der größten Grundsteine für Glück ist. Allerdings akzeptieren sich die aller wenigsten Menschen bewusst selbst.

Das Problem beginnt oft im frühen Alter

Wir lernen, uns mit anderen zu vergleichen und uns aufgrund von äußeren Maßstäben zu bewerten. In der modernen Welt wird dieser Druck durch soziale Medien, die uns ununterbrochen "perfekte" Bilder von Leben, Karrieren, Beziehungen und Erfolgen zeigen, verstärkt. Doch die Wahrheit ist, dass jeder seine Kämpfe hat, und Perfektion gibt es nicht.

Ich selbst hatte lange das Gefühl, nicht gut genug zu sein und fühlte mich oft nicht ernst genommen. Ich verglich meine Energie und Schaffenskraft mit der von ‚gesunden‘ Menschen und habe oft den Eindruck, dass alle anderen viel mehr auf die Reihe kriegen – und das mit scheinbarer Leichtigkeit. Doch mit der Zeit habe ich gelernt, dass ich nicht weniger wert bin, nur weil ich mein eigenes Tempo und meine eigene Herangehensweise habe. Was mich wirklich ausbremst, ist, mir selbst den Druck zu machen, mehr, besser, erwachsener oder schneller zu sein und mich mit meiner Vorstellung von anderen zu vergleichen. Das jedoch führt meist nur zu Überforderung und Enttäuschung.  Doch indem ich mich bewusst dazu entscheide, mich selbst zu akzeptieren und nach meinem eigenen Rhythmus zu leben, fällt alles plötzlich leichter und ich bin viel zufriedener und schaffe auch mehr. Ich denke es hat etwas damit zu tun, im ‚Flow‘ zu sein. Und in den kommt man nicht, wenn man sich selbst fertig macht.

Selbstakzeptanz bedeutet auch, sich den eigenen Schwächen zu stellen, ohne sich dafür zu verurteilen. Indem ich meine Unsicherheiten angenommen habe, konnte ich authentischer werden und mein Potenzial mehr entfalten – auch das ist ein stetiger, lebenslanger Prozess der Weiterentwicklung.

Welche praktischen Strategien fördern die Selbstakzeptanz? Hier sind ein paar Beispiele:

- Achtsamkeit üben: Sich bewusst auf den Moment zu konzentrieren, ohne zu urteilen, hilft dabei, Gedanken der Selbstkritik loszulassen.

- Selbstmitgefühl kultivieren: Statt sich für Fehler zu verurteilen, sollte man sich mit der gleichen Freundlichkeit behandeln, die man einem Freund entgegenbringen würde.

- Positive Selbstgespräche: Negative Glaubenssätze hinterfragen und durch positivere, realistischere Gedanken ersetzen.

- Stärken hervorheben: Fokussiere dich bewusst auf deine Erfolge und Stärken, anstatt nur deine Schwächen zu betonen.

Beispiele aus dem Coaching

Viele Menschen haben durch Selbstakzeptanz beeindruckende Veränderungen erlebt. Eine Klientin von uns, die mit starkem Perfektionismus zu kämpfen hatte, lernte durch achtsame Selbstwahrnehmung, ihre eigenen Leistungen wertzuschätzen, ohne sie ständig zu hinterfragen. Sie berichtete von mehr Selbstvertrauen und weniger Stress in ihrem Alltag. Es wirkt wie ein Widerspruch, den Druck rauszunehmen, um mit voller Kraft voraus preschen zu können – ist in der Realität aber genau so.

Du bist gut genug

Wenn du lernst, dich selbst zu akzeptieren und anzunehmen, wirst du im Leben glücklicher und zufriedener werden. Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern darum, authentisch zu leben – mit all unseren Ecken und Kanten. Erlaube dir, du selbst zu sein, und öffne dich den Möglichkeiten, die das Leben bereithält. Du bist gut genug, genau so, wie du bist.

 

 

Georg Rösl

Lina-Ammon-Str. 30
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Wichtiger Hinweis

Dieses Website soll aufklären, informieren und präventiv arbeiten. Bei starken mentalen Problemen empfehlen wir in jedem Fall einen Arzt, Psychologen, Therapeuten oder im Notfall eine Klinik aufzusuchen.